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Heiliger Bimbam

homo.net Info vom 28. Februar 2019
von Webmaster Jan

 

Regelmäßig reden kirchliche Würdenträger darüber, was in fremden Schlafzimmern unter der Bettdecke passiert. Aktuell verkündigt Kardinal Gerhard Ludwig Müller im Spiegel Interview: „Übrigens bin ich der Meinung, dass kein Mensch gottgewollt als Homosexueller geboren wird.“

Klar darf er seine eigene Meinung haben. Wir haben ja Meinungsfreiheit. Aber bis 2017 war er Präfekt der Glaubenskongregation in Rom. Früher sagte man Großinquisitor zu diesem Job. Damit ist er nicht irgendein unbedeutendes Mitglied es Klerus und seine Meinung steht keineswegs im luftleeren Raum. Besonders unrühmlich ist seine massive Hetze gegen Homosexualität.

Müller stellte 2014, noch als Chef der Glaubenskongregation, klar: Für Schwule und Lesben gibt es in der Katholischen Kirche keinen Platz. Einige Ausnahme: Keusche Homosexuelle werden geduldet. Ausgelebte Homosexualität sei nicht akzeptabel. Er nannte die Ehe für Alle eine Diskriminierung des Ehebundes von Mann und Frau, verglich sogar die Gay Bewegung mit dem Nationalsozialismus. Besonders beklagte er, dass die LGBT Ideologie atheistisch sei.

Dabei ist jede Art von Sexualität unter Erwachsenen Privatsache. Sie basiert auf Gegenseitigkeit und geht nur die Beteiligten selbst etwas an. Ganz anders als die Missbrauchsfälle in der Katholischen Kirche.

Vor 30, 40 Jahren war alles ganz anders. Da durfte Hans-Joachim Kulenkampff deftige Witze über Frauen reißen, der 7. Sinn machte eine Folge über die Gefahren der Frau am Steuer und jeder Macho benutzte ungestraft den Playboy Pfiff. Auch Klosterschüler durften ihre aufkeimende Sexualität ausleben.

Aber früher war auch mehr Lametta. Heute ist es eben anders. Da gibt es die Frauenbewegung, #MeToo, Schauprozesse gegen Michael Jackson und andere Prominente. Und der Papst trifft sich mit seinen engsten Verbündeten zur Missbrauchskonferenz. Oder wollen wir sie doch besser Missbrauchsverschleierungskonferenz nennen.

Die Opfer waren jedenfalls mit dem ergebnislosen Verlauf der Konferenz nicht zufrieden. Das Grundproblem der Unterdrückung von Homosexualität in der katholischen Kirche wurde auf fatale Weise verfestigt statt gelöst. Die unsägliche Gleichsetzung von Pädophilie und Homosexualität kultiviert.

Gott hat bekanntlich Adam und Eva erschaffen. Körperlich kompatibel zur Vermehrung. Doch im Lauf der Geschichte gab es dann Männer, die hatten keine Lust auf Frauen. Da diese Spielform sexueller Begierden in der Schöpfung nicht angelegt war, bekamen die Hüter der göttlichen Moral ein Problem. Deshalb schrieben sie in der Bibel ins 3. Buch Moses: „Und wenn jemand mit einem Mann schläft, wie man mit einer Frau schläft, so haben beide einen Greuel verübt. Sie müssen getötet werden. Auf ihnen lastet Blutschuld.“

Seither sind über 3500 Jahre vergangen. Und wir haben dank sozialen und wissenschaftlichen Fortschritten eine andere Sicht auf die Welt. Inzwischen ist die Erde rund und sie bewegt sich doch. Auch Schwule dürfen heiraten. Kein gebildeter oder weltoffener Mensch kann heute noch die Homosexualität als abartig oder als Neigung wider die göttliche Ordnung betrachten.

Trotzdem lanciert die katholische Volksbewegung Pro Ecclesia eine Petition mit dem Titel „Die Katholische Kirche von Homo-Netzwerken befreien!“

Unterstützt wurde die Petition, wen wundert es noch, von den Kardinälen Gerhard Ludwig Müller und Walter Brandmüller. Müller verkündigt: Die große Mehrheit der Missbrauchsfälle bei Priestern sei homosexueller Natur. Woher er das weiß, hat er nicht dazu gesagt. Und Brandmüller schreibt, schon Jesus selbst habe uns gesagt, dass die Wahrheit frei mache.

Du heiliger Bimbam,
Jan
Webmaster
vom homo.net Team

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